Michel in der Suppenschüssel Zeichnung von Björn Berg |
Michel, fünf Jahre alt und stark wie ein kleiner Ochse, lebte auf dem Hof Katthult in Lönneberga, das ist ein Dorf in Småland in Südschweden.
Er lebte dort mit seinem Papa, der Anton Svensson hieß, mit seiner Mama, die Alma Svensson hieß und mit seiner kleinen Schwester Ida.
Auf Katthult hatten sie auch einen Knecht, der Alfred hieß, und eine Magd, die Lina hieß. Außerdem gab es Pferde und Kühe und Schweine und Schafe und Hühner und eine Katze und einen Hund.
Aber was es am allermeisten gab, das war dieser Michel. Mit seinen runden blauen Augen und dem hellen wolligen Haar konnte man ihn zwar für einen Engel halten - wenn er schlief, aber wenn er nicht schlief, dann hatte er mehr Unsinn im Sinn als irgendein anderer Junge in ganz Lönneberga oder ganz Småland oder ganz Schweden oder vielleicht sogar auf der ganzen Welt.
Michel ist ein netter kleiner Junge!,
sagte Michels Mama.
Womit sie Recht hatte.
Michel war wirklich ein netter kleiner Junge
... solange er keinen Unsinn im Sinn hatte ...
Alfred, der Knecht auf Katthult, hatte Michel ein Gewehr aus Holz geschnitzt. Das war ganz schön nett von ihm - oder? Diese Holzbüchse war fortan Michels kostbarster Schatz.
Sein zweitkostbarster Schatz war eine kleine hässliche Schirmmütze, die ihm sein Papa einmal gekauft hatte, als er in der Stadt war und nicht genau wusste, was er tat ;-)
Ich mag meine Büsse
und meine Müsse
... sagte Michel immer im reinsten Småländisch. Nicht einen einzigen Abend ging er schlafen, ohne die Büchse und die Mütze mit ins Bett zu nehmen.
1963 schrieb Astrid Lindgren den ersten von drei Teilen über den kleinen Lausejungen Michel aus Lönneberga. Ein Jahr später (1964) wurde diese Geschichte auch schon von Karl Kurt Peters im Oetinger Verlag ins Deutsche übersetzt. Die fantasiereichen, tollen Zeichnungen in allen Michel-Büchern stammen übrigens von Björn Berg.
Es gibt insgesamt 3 Einzelbände und eine Gesamtausgabe von Michel aus Lönneberga:
2021 hat der Oetinger Verlag damit begonnen, die 3 Einzelbände der Michel Serie neu aufzulegen. Die Bücher sind etwas größer im Format und mit wunderschönen Zeichnungen von Astrid Henn illustriert.Die in Aachen geborene, selbsständige Illustratorin, deren Zeichnungen man anmerkt, dass sie am liebsten Kinderbücher illustriert, hat sich für ihre Figuren ganz klar die Schauspieler der Michel-Filme zum Vorbild genommen. Michel, Klein Ida sowie Mama und Papa Svensson sind unglaublich gut getroffen und versetzen einen sofort wieder zurück in die Kindheit.
Die Bücher eignen sich mit ihrer großen Schrift und den zahlreichen Bildern perfekt zum Vorlesen für Kinder ab 5 Jahren und natürlich zum Selberlesen für Grundschulkinder. 2023 wurde dann in gleicher Optik auch die Gesamtausgabe aller Abenteuer neu aufgelegt. Natürlich wieder in der bewährten Übersetzung von Karl Kurt Peters und mit den Zeichnungen von Astrid Henn.
Darüber hinaus sind jede Menge schöne Bilderbücher und Bücher für Leseanfänger rund um den Lausejungen und seine Familie auf Katthult entstanden.
Mein absolutes Lieblings-Bilderbuch von Michel heißt "Die schönsten Geschichten von Michel aus Lönneberga". Es erschien 2013 anlässlich Michels 50. Geburtstag. Wenn mein 3-jähriger Großneffe zu Besuch kommt, hört er stundenlang gefesselt zu, wenn ich ihm daraus vorlese. Einzig und allein die Zeichnung von Michels Papa mit dem roten blutenden Zeh, weil dieser versehentlich in eine Mausefalle getapst ist, muss ich jedes Mal verdecken, weil mein kleiner Großneffe das Bild sooooo fürchterlich findet ;-)
Nun will ich dir aber auch die anderen Bilderbücher nicht länger vorenthalten:
Sammelbände der bereits aufgeführten Bilderbücher:
Bilderbuch ohne Text für die ganz Kleinen:
Speziell für Leseanfänger gibt es in der Reihe Lesestarter ein Buch für die Lesestufe 2, mit farbigen Silben zum leichteren Lesen lernen:
Auch im Winter muss niemand auf die Geschichten des Lausejungen verzichten. Michel ist sowohl im Buch "Die schönsten Weihnachtsgeschichten" vertreten, als auch in einem nur ihm gewidmeten Werk "Michel aus Lönneberga Wintergeschichten". Erhältlich als Buch oder als Hörbuch.
Die Wintergeschichten beinhalten folgende Geschichten:
Hast du schon gewusst, dass Michel aus Lönneberga in Schweden gar nicht Michel heißt, sondern Emil? So ist das aber tatsächlich ...
.... und zwar weil es damals - bevor der Michel aus Lönneberga geschrieben wurde - hier bei uns in Deutschland schon ein berühmtes Kinderbuch gab, in dem ein kleiner Junge "Emil" hieß. Und zwar handelte es sich hierbei um "Emil und die Detektive" - eine Geschichte von Erich Kästner.
Und weil man nicht wollte, dass man diese beiden Bücher miteinander verwechselt, hat Astrid Lindgrens schwedischer Emil hier in Deutschland den Namen "Michel" bekommen.
Astrid Lindgren fand das übrigens ein bisschen albern, weil sie der Meinung war, dass es doch ganz viele kleine Jungen geben würde, die Emil heißen ... naja - aber nun heißt der Emil bei uns halt Michel. Na, und das ist ja auch ein schöner Name wie ich finde :-))
Immer wenn Michel aus Lönneberga etwas angestellt hatte, wurde er in den Tischlerschuppen gesperrt, wo er sich die Zeit damit vertrieb, dass er ein Holzmännchen nach dem anderen schnitze.
Michels Kopf steckte ständig voller Ideen und Einfälle, er hatte seine eigenen Vorstellungen und seinen eigenen Willen. Meistens handelte er natürlich in guter Absicht, aber manchmal ging dabei halt irgendetwas schief ...
Michel war ein cleveres und geschicktes Kerlchen - manchmal sogar gescheiter als die Erwachsenen. Er gab niemals auf und setzte sich stark für die Kranken und Armen ein.
Sehr früh lernte Michel, dass Geld nicht auf den Bäumen wächst, sondern dass er sich dieses auf geschickte Art und Weise selbst verdienen musste, um sich etwas kaufen oder ersteigern zu können. Auktionen fand er nämlich total prima! Der tierliebende Michel schaffte es übrigens auch ganz alleine, seine ersten eigenen Tiere zu kaufen.
Michels Eltern konnten in all seinen Streichen - mochte es auch noch so anstrengend sein mit diesem Burschen - immer seine guten Absichten erkennen.
Immer dieser Michel ... zählt schon seit Jahren ... neben Pippi Langstrumpf versteht sich ... zu meinen absoluten Lieblingsbüchern! Vielleicht habe ich als Kind an anderen Stellen gelacht als mit meinen mittlerweile über 40 Jahren, aber seinen Reiz hat dieses Buch bis heute für mich nicht verloren!
Der Michel war übrigens auch Astrid Lindgrens liebste Figur.
Astrid Lindgren beschreibt in den Michel-Büchern so lebhaft Schwedens bäuerliche Vergangenheit, dass ich beim Lesen das Gefühl hatte, selbst mitten in der Geschichte zu stecken - obwohl ich in einer ganz anderen Zeit aufgewachsen bin. Unterstützt wird dieser Effekt sicherlich auch durch die wunderschönen Illustrationen von Björn Berg.
Der Tischlerschuppen, die Pferdegatter, die Küche mit der Schlafbank, die Städter in ihrem Sonntagsstatt, das ungehobelte einfache Bauernvolk und die Armenhäusler - all diese Bilder wurden vor meinem inneren Auge lebendig.
Irgendwann werde ich Lönneberga einmal besuchen fahren und mir anschauen wie es heute dort ausschaut :-)
Der Hof Katthult aus den Filmen existiert nämlich tatsächlich. Du kannst ihn sogar besichtigen.
Katthult liegt ungefähr 10 Kilometer von Mariannelund entfernt und auch Vimmerby (Astrid Lindgrens Heimat) ist nicht weit.
Mehr dazu erfährst du auf der Website katthult.se.
Heiko ... ein Besucher von efraimstochter.de ... hat mir im August 2010 ein paar feine Fotos von Katthult geschickt - mitsamt einem umfangreichen Urlaubsbericht. Wenn du Lust hast, kannst du dir diesen Bericht ja mal anschauen:
» Heiko auf den Spuren von Astrid Lindgren
Von 1971 bis 1973 wurde Michel aus Lönneberga unter der Regie von Olle Hellbom verfilmt.
Es gibt 3 Spielfilme und eine 13-teilige TV-Serie. Auch hier gilt wieder das Gleiche wie bei den Pippi-Langstrumpf-Verfilmungen: Wenn du wirklich alle Szenen sehen möchtest, solltest du dir sowohl die Spielfilme als auch die TV-Serie anschauen. Auch bei der Synchronisierung gibt es Unterschiede zwischen den Spielfilmen und der TV-Serie.
Michel aus Lönneberga wurde gespielt von dem Kinder-Schauspieler Jan Ohlsson, der sich übrigens 1978 mit Inger Nilsson, die in den Filmen die Pippi Langstrumpf spielte, zum Erfahrungsaustausch in Uppsala traf :-)
Michel aus Lönneberga und seine 3 Spielfilme:
Michel aus Lönneberga und die 13-teilige TV-Serie
Michel war ein Lausejunge
aus ’nem Dorf in Schweden,
nichts als dumme Streiche
hatte er im Sinn.
Unter seinen Streichen litten
Vater, Mutter, Ida,
auch die brave Lina
und auch die Lehrerin.
Sing dudeldei, sing dudeldei,
der Michel war bekannt,
sing dudeldei, sing dudeldei,
bekannt im ganzen Land.
Sing dudeldei, sing dudeldei,
Sing dudeldudeldei,
Sing dudeldei, sing dudeldei,
Sing dudedudelldei
Tonia schrieb am 22.06.2017 um 09:27 Uhr Hallo Nicole :-) |
Tonia schrieb am 29.05.2017 um 13:19 Uhr Hallo Nicole :-) |
Nicole schrieb am 29.05.2017 um 12:49 Uhr Hallo Tonia, weißt du, welchen Berufswunsch Michel hatte. Ich habe überall gesucht, glaube aber, dass er mal "Pfarrer" werden wollte. |
Olliver W. Olimpio da Silva schrieb am 05.09.2016 um 21:16 Uhr Hallo Michel (Emil) Fans |
Tonia schrieb am 31.03.2016 um 09:55 Uhr Hallo Alex :-) |
Alex schrieb am 29.03.2016 um 23:45 Uhr Hallo Tonia, |
Uli Maria brückner schrieb am 22.07.2015 um 20:04 Uhr Der Michel ist einfach zum Totlachen, den kann ich mir auch heute noch nicht ohne Tränen zu lachen anschauen - vor allen Dingen seine Streiche, die er sich immer ausdenkt !!! Hihi |
Tonia schrieb am 30.09.2014 um 13:02 Uhr Hallo Michels Mama ;-) |
Michels mama schrieb am 30.09.2014 um 12:58 Uhr Bei Ikea gab es ein Buch mit seinen berühmtesten Geschichten |
Tonia schrieb am 25.09.2014 um 09:16 Uhr Hallo Andrea :-) |
Andrea schrieb am 24.09.2014 um 21:01 Uhr Liebe Tonia, |